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Schweriner Nazis versuchen Aktionismus

Würde man nicht ab und zu auf der Seite der Aktionsgruppe Schwerin (bzw. Nationale Sozialisten Schwerin) vorbeischauen, hätte man es garnicht mitbekommen.
Die Selbsternannte „Aktionsgruppe“ um Marcus H., der durch die FB-Seite seine narzisstische Veranlagung auslebt, hat sich mal im Real Life getroffen und eine raffinierte Shnipselaktion geplant, abgeguckt von Schweriner Antifaschist*Innen, welche durch eine identische Aktion im April 2016 gegen den Naziaufmarsch mobilisiert hat.
So weit, so langweilig.

Nach dem Ende von DWS konnte man höchstens noch dem verwirrtne Ex-OB-Kandidat Uwe Wilfert ein müdes Lächeln schenken. Jedoch waren seine immer gleichen wirren Thesen auch irgendwann langweilig geworden. Neue Hoffnung gibt es höchstens bei den Nationalen Sozialisten, welche aber aber gleich bei ihrer ersten mehr oder weniger öffentlichkeitswirksamen Aktion herb enttäuschen.
Die Schnipsel mit dem komplett inhaltleeren Ausdruck „Nationaler Solzialismus Jetzt! Nationale Sozialisten Schwerin“ (in der für Laien beliebten Schriftart Old English) wurden schnell weggefegt und alles blieb wieder beim Alten. Ein Video mit beängstigend schlechter Qualität wurde im Anschluss hochgeladen, was auch die einzige Öffentlichkeit darstellt. Ein bleibender Eindruck oder eine vermittelte Botschaft wird wohl kaum rübergekommen sein. Der größte Erfolg für die Luftpumpen wird wohl sein, dass sich hier tatsächlich jemand herabgelassen hat, etwas darüber zu schreiben. Gern geschehen.
Schweriner Nazis in Hochform. Hintergrund zur Tat? Egal, hauptsache blinder Aktionismus und bloß keine Innovation.
„Die nächste Aktion ist schon in Planung“ heisst es auf der Seite.
Wir warten schonmal auf weitere Peinlichkeiten. Vielleicht wird ja irgendwo ne Folie gespannt.

Hier nochmal zum nachgucken, wie es richtig geht: https://www.youtube.com/watch?v=_ZQCFU_vR18

Cafè Subversiv – Ein bescheidener Nachruf

Und wieder stirbt ein Teil alternativer Kultur in Schwerin. Heute Abend öffnet das „Sub“ das letzte Mal.

Unabhängig wo mensch sonst seine Präferenzen hatte, ins Cafè Subversiv ging so gut wie jede*r. Punker, Skater, Gymnasiasten, HipHopper, Zecken und alle anderen auch verbrachten viele, viele Stunden am Tresen oder in der Sitzecke, um in entspanntester Atmosphäre günstig Bier oder Cola zu trinken oder sich die berühmt-berüchtigen Nachos mit scharfer Soße zu genehmigen. Nichts ist vertrauter als das Gefühl, sämtliche Hände deiner gierigen Freund*Innen auf dem Teller zu haben, welche dir zusätzlich die Soße weglöffeln.

Während sich im (warum auch immer) stark frequentierten Freischütz ein Teil der Kundschaft, welche sich auch gern als alternativ bezeichnet, aus nervigen Prolls und anderen grundunsympathischen Gestalten zusammensetzt, konnte mensch sich sicher sein, im Subversiv mindestens eine angenehme Person zu treffen, und sei es das Barpersonal.

Es gibt viele Geschichten aus dem Sub, jede*r hat seine oder ihre eigenen. Seien es interessante Erlebnisse oder einfach nur schöne Erinnerungen an entspannte Abende.
Hier damit auch nur anzufangen, würde sämtliche Rahmen sprengen. Deshalb können wir euch nur auffordern: Kommt heute Abend ein letztes Mal vorbei, schwelgt in Erinnerungen, unterhaltet euch, knallt den Restgetränkebestand leer und gönnt den Betreiber*Innen einen angenehmen Ruhestand.
Subversiv für immer!
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Im Osten nichts neues

Am heutigen Samstag, den 17.10., haben sich erneut die RassistInnen rund um Torsten Schramke und David Bühring versammelt. Während die AfD in Rostock mit über 1000 Menschen deutlich mehr Abschaum auf die Straße mobilisierte, sind dem Ruf von „Deutschland wehrt sich“ knapp 200 Personen gefolgt. Das Klientel reichte wie immer von mittelalten WutbürgerInnen bis hin zu organisierten Neonazis und NPD-Kadern. So hielten zum Beispiel hinter der Spitze des Aufmarsches Andreas Theißen und Michael Grewe ein Transparent mit einem Zitat von Thedor Körner. Mehrmals sah sich David Bühring genötigt, auf das Alkoholverbot hinzuweisen und mahnte: „Das muss ja wohl möglich sein, dass man mal für eine Demo nüchtern bleibt.“ [Spoiler: War es nicht.]
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Die Stimmung war, vorallem im Vergleich zu Rostock, weniger angespannt als bei vergleichbaren Veranstaltungen in der Vergangenheit und auch die Sprechchöre klangen kraftlos und verhallten schnell. Erst auf dem Markt wurde die Stimmung schwungartig aggressiver, nachdem ein paar Rassisten sich von dem Gegenprotest, der aus ca. 20 AntifaschistInnen bestand und immer wieder versucht hat, den Zug zu stören, provozieren ließ. Im Anschluss hielt Torsten Schramke eine Rede, in der er die Tage aller Politiker bereits gezählt sah und seinen Fantasien über die „Bestrafung“ eben dieser Menschen Luft machte. Der Galgen, der kürzlich noch in Pegida für Aufregung gesorgt hat, hätte genau so gut von ihm stammen können.
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Der weiterhin schwache Gegenprotest und das anhaltende rassistische Potential sind weiterhin Grund zur Sorge. Dem Treiben muss ebenso nachhaltig etwas entgegengebracht werden. Das Bündnis „Schwerin für Alle“ hat zwar für die nächste Demo in 2 Wochen bereits Gegenaktionen angekündigt, allerdings sind hier alle SchwerinerInnen gefragt, sich einzubringen und auf die Straße zu gehen. Viele SchwerinerInnen engagieren sich bereits in verschiedenen Flüchtlingsinitiativen, doch es gilt auch, die Täter ins Auge zu fassen. Die 200 widerlichen Schweine auf der Straße oder die, die eben erst wieder das Asylrecht verschärft haben.

#refugeeswelcome

Antira-Demo und Nazi-Schweine

Am gestrigen Freitag, den 3.10., war in Schwerin wieder einiges geboten. Neben dem schlecht geplanten Aufmarsch der RassistInnen von „Deutschland wehrt sich“, der letztendlich auf den Dreesch ausweichen musste, gab es in der Innenstadt eine bunte Demonstration mit ca. 300 Teilnehmenden. Die Route begann am Grunthalplatz, führte über die Mecklenburgstr. zum Marienplatz und schlieszlich zum Markt. Die Demonstration war kraftvoll und wurde von vielen Menschen begeistert empfangen. Rechte Pöbler, wie sie vor der Kneipe „Boomerang“ des Öfteren auffallen und von denen einer heute ein Lunikoff-Shirt trug, konnten den Demonstrationsverlauf nicht im Ansatz stören.
Währenddessen allerdings wurde auf dem Dreesch ein anderes Szenario geboten. Ebenfalls ca. 300 RassistInnen, von NPD-Stars wie Stefan Köster bis hin zu den „besorgten Bürgern“ Torsten Schramke und David Bühring waren hier vertreten. Protest blieb weitestgehend aus. Die Stimmung war aggressiv, zu Beginn bereits wurde auf anwesende JournalistInnen, die in letzer Zeit häufiges Angriffsziel für den Pöbel sind, aufmerksam gemacht.

Auch wenn es eine erfolgreiche Demonstration in der Innenstadt mit deutlichem Zuspruch gab, müssen wir weiterhin auch da hin gehen, wo es wehtut. So lange die Rassistenschweine weiterhin mobil machen, müssen auch wir dagegen halten. Sie haben einen heiszen Herbst versprochen, sorgen wir dafür, dass sie ihn bekommen!
Nachfolgend dokumentieren wir einen Redebeitrag eines linken Aktivisten auf der Abschlusskundgebung.

Liebe Schwerinerinnen und Schweriner,

wir haben uns heute versammelt, um gegen den Aufmarsch der rassistischen Gruppierung „Schwerin wehrt sich“ und für eine Willkommenskultur für Geflüchtete zu demonstrieren.

Seit Wochen führen die Rassisten Torsten S. und David B., die sich als „besorgte Bürger“ ausgeben, Kundgebungen und Demos gegen die Unterbringung von Geflüchteten durch. Ihnen geht es nicht um eine gerechtere Verteilung oder bessere Unterbringung von Flüchtlingen. Sie wollen schlicht und einfach keine Flüchtlinge hier oder sonstwo und sie in ihrem Leid alleine lassen. Dies zeigt
sich, indem sie zwischen „echten“ und „unechten“ Flüchtlingen unterscheiden.
Es werden pauschal AslbewerberInnen als kriminell stigmatisiert, bewusst Gerüchte und Ängste verbreitet.
Heute haben sie eine Demonstration auf dem Dreesch angemeldet, um ihrem Rassismus Luft zu machen. Wir fordern alle Menschen auf, sich heute, sowie auch in den nächsten Tagen, Wochen und auch sonst immer gegen diese Hetze zu stellen und nicht wegzuschauen!

Viele Menschen sind auf der Flucht vor dem faschistischen Islamischen Staat und anderen Mörderbanden. Sie kämpfen um ihre Existenz und sehen die Flucht als letzten Ausweg für ein menschenwürdiges Leben in Frieden, ohne Angst vor dem Tod. Während aus Deutschland weiterhin Waffen an andere Länder exportiert und die Wirtschaft auf dem Rücken anderer Staaten gestärkt wird, werden immer mehr Krisenstaaten zu „sicheren Herkunftsländern“ erklärt, um Geflüchtete aus diesen Ländern möglichst schnell und einfach abzuschieben. In Politik und Medien ist oft von einem „Flüchtlingsstrom“ die Rede, der nur für ein reines Chaos sorge. Mit Bildern aus überfüllten Lagern festigt sich die Vorstellung, dass die Aufnahme von Flüchtlingen hier nicht zu bewältigen sei. Dazu passend ist die Ankündigung des mecklenburgischen Innenministeriums, man wolle die Bearbeitung der Asylanträge absichtlich verlangsamen. Gleichzeitig fehlt weiterhin eine zentrale staatliche Koordination der Hilfe, während die freien Träger der Notunterkünfte überfordert scheinen. Man tut weiterhin so, als ob man die Not der Flüchtlinge aussitzen könne.

Hier ist es an uns, das Bild der Solidarität entgegenzusetzen. Viele ehrenamtliche FlüchtlingshelferInnen sorgen zur Zeit ganz konkret für eine teilweise Verbesserung der Lebensbedingungen für Geflüchtete. Diese Menschen gilt es auch weiterhin zu unterstützen, sowie es gilt, die skandalösen Umstände, unter denen Flüchtlinge untergebracht werden, zu kritisieren und ein gutes Leben für ALLE zu fordern! Lasst uns gemeinsam mit Geflüchteten gegen die mörderische deutsche und europäische Asylpolitik vorgehen!

Gegen den rassistischen Mob!
Refugees Welcome!

Ein Wochenende in Schwerin

Am Freitag, den 11.09.2015 kamen Pläne an die Öffentlichkeit, in der ehemaligen Comenius-Schule eine temporäre Notunterkunft für ca. 150 Flüchtlinge einzurichten. Als Reaktion darauf veranstaltete die Bewegung „Deuschland wehrt sich“ (DWS), deren Organisatoren Torsten Schramke und David Bühring in direkter Nachbarschaft der Schule wohnen, eine Spontankundgebung auf dem Parkplatz vor der zukünftigen Unterkunft. So versammelten sich zu um 19 Uhr ca. 70 TeilnehmerInnen. Das Spektrum reichte von zu Teil stark alkoholisierten AnwohnerInnen mit ihren Kindern und Hunden bis hin zu organisierten Neonazis.

Der Mob fordert und bekommt

Die besorgten RassistInnen kündigten an, so lange zu demonstrieren, bis sie Antworten auf ihre Fragen bekommen. Keine 2 Stunden später erschien tatsächlich Oberbürgermeisterin Gramkow, um sich dem Mob zu stellen. Dies ist ein fatales Signal und bestärkt die Flüchtlingsgegner nur weiter in ihrem Handeln. Dass ein Dialog mit den Wutbürgern, welche permanent wirres Zeug in Richtung der Oberbürgermeisterin schrien, nicht möglich ist, hinderte sie nicht daran, weiterhin auf jede noch so stumpfe Hetze einzugehen. Das Werfen von zwei Böllern, Eiern sowie diverser Gegenstände rundete das Geschehen nur ab.
Am nächsten Tag ein ähnliches Szenario. Wenn auch mit etwas weniger TeilnehmerInnen, hielt DWS am Samstag eine erneute Kundgebung ab. Ein dieses Mal stärkerer linker Gegenprotest wurde von der Polizei erst garnicht bis zum Heim gelassen und wurde so abgedrängt, dass Protest in Hör- und Sichtweite nur bedingt möglich war. Durch die Geschehnisse in Hamburg beim verbotenen „Tag der Patrioten“ wurde die Veranstaltung in Schwerin zu einer Ersatzveranstaltung dieser Demo deklariert. Da sämtliche Ersatzveranstaltungen ebenfalls verboten waren, sollte auch diese Kundgebung aufgelöst werden. Dieses Verbot setzte die Polizei recht spät durch. In dieser Zeit redete sich Torsten S. am Megaphon in Rage und forderte unter Anderem, die GegendemonstrantInnen „an die Wand zu stellen“. Die Polizei reagierte nicht.

Rechte Unfähigkeit

Auch am Sonntag sollte es zu einer weiteren Kundgebung von DWS kommen. Nach einer schwachen Demonstration in Wismar bereiteten sich die OrganisatorInnen gerade auf ihre Kundgebung in Schwerin vor, als sie von der Polizei mit ihrem eigenen Versagen konfrontiert wurden. Da dies nicht mehr als Spontandemonstration gelten konnte und nur eine Anmeldung von linker Seite für den Platz vor der Unterkunft vorlag, waren sie gezwungen, ihre Veranstaltung aufzulösen und den Platz für die AntifaschistInnen und FlüchtlingsunterstützerInnen frei zu machen.
Die 40 Wutbürger machten ihrem Ärger Luft und beleidigte über das Megaphon sämtliche Linken, AnwohnerInnen, Polizisten und was ihm noch gerade in die Finger kam. Zu skurrilen Szenen kam es, als die Polizei ein Megaphon sicherstellen wollte und die Teilnehmer es sich daraufhin gegenseitig hin- und her gereicht haben, bis auch das nichts mehr genutzt hat. Die durchgreifenden PolizistInnen wurden darauf hin als „Linksfaschisten“ beschimpft. Dass diesem Mob trotzdem noch eine Ausweichkundgebung angeboten wurde ist an Frechheit kaum zu überbieten, wurde aber ohnehin auch abgelehnt.
Währenddessen gab es auf dem Parkplatz Musik und Redebeiträge, bei denen die ca. 20 AktivistInnen für eine Willkommenskultur und aktive Hilfe für Flüchtlinge warben.

Wie weiter?

Auch heute will DWS ihrem Rassismus wieder Luft machen. Tatsächlich scheint es ihnen gelungen, in Kooperation mit der Ordnungsbehörde eine Demonstration zu veranstalten. Startpunkt ist die Straszenbahnhaltestelle Rahlstedter Str. um 18.00 Uhr.
Wir kritisieren, dass die Oberbürgermeisterin der Stadt Schwerin bereit ist, auf die Forderungen eines offensichtlich rassistischen Mobs einzugehen. Ihre „Ängste“ und Argumentationen sind nichts als Rassismus! Wir fordern alle Menschen auf, sich heute und auch sonst immer gegen diese Demos und Kundgebungen zu stellen und die Teilnehmenden und Organisierenden als das zu bezeichnen was sie sind: Widerliche Rassisten!

#refugeeswelcome

Edit: Hier kann mensch sich das Spektakel von Freitag nochmal anhören.