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Antira-Demo und Nazi-Schweine

Am gestrigen Freitag, den 3.10., war in Schwerin wieder einiges geboten. Neben dem schlecht geplanten Aufmarsch der RassistInnen von „Deutschland wehrt sich“, der letztendlich auf den Dreesch ausweichen musste, gab es in der Innenstadt eine bunte Demonstration mit ca. 300 Teilnehmenden. Die Route begann am Grunthalplatz, führte über die Mecklenburgstr. zum Marienplatz und schlieszlich zum Markt. Die Demonstration war kraftvoll und wurde von vielen Menschen begeistert empfangen. Rechte Pöbler, wie sie vor der Kneipe „Boomerang“ des Öfteren auffallen und von denen einer heute ein Lunikoff-Shirt trug, konnten den Demonstrationsverlauf nicht im Ansatz stören.
Währenddessen allerdings wurde auf dem Dreesch ein anderes Szenario geboten. Ebenfalls ca. 300 RassistInnen, von NPD-Stars wie Stefan Köster bis hin zu den „besorgten Bürgern“ Torsten Schramke und David Bühring waren hier vertreten. Protest blieb weitestgehend aus. Die Stimmung war aggressiv, zu Beginn bereits wurde auf anwesende JournalistInnen, die in letzer Zeit häufiges Angriffsziel für den Pöbel sind, aufmerksam gemacht.

Auch wenn es eine erfolgreiche Demonstration in der Innenstadt mit deutlichem Zuspruch gab, müssen wir weiterhin auch da hin gehen, wo es wehtut. So lange die Rassistenschweine weiterhin mobil machen, müssen auch wir dagegen halten. Sie haben einen heiszen Herbst versprochen, sorgen wir dafür, dass sie ihn bekommen!
Nachfolgend dokumentieren wir einen Redebeitrag eines linken Aktivisten auf der Abschlusskundgebung.

Liebe Schwerinerinnen und Schweriner,

wir haben uns heute versammelt, um gegen den Aufmarsch der rassistischen Gruppierung „Schwerin wehrt sich“ und für eine Willkommenskultur für Geflüchtete zu demonstrieren.

Seit Wochen führen die Rassisten Torsten S. und David B., die sich als „besorgte Bürger“ ausgeben, Kundgebungen und Demos gegen die Unterbringung von Geflüchteten durch. Ihnen geht es nicht um eine gerechtere Verteilung oder bessere Unterbringung von Flüchtlingen. Sie wollen schlicht und einfach keine Flüchtlinge hier oder sonstwo und sie in ihrem Leid alleine lassen. Dies zeigt
sich, indem sie zwischen „echten“ und „unechten“ Flüchtlingen unterscheiden.
Es werden pauschal AslbewerberInnen als kriminell stigmatisiert, bewusst Gerüchte und Ängste verbreitet.
Heute haben sie eine Demonstration auf dem Dreesch angemeldet, um ihrem Rassismus Luft zu machen. Wir fordern alle Menschen auf, sich heute, sowie auch in den nächsten Tagen, Wochen und auch sonst immer gegen diese Hetze zu stellen und nicht wegzuschauen!

Viele Menschen sind auf der Flucht vor dem faschistischen Islamischen Staat und anderen Mörderbanden. Sie kämpfen um ihre Existenz und sehen die Flucht als letzten Ausweg für ein menschenwürdiges Leben in Frieden, ohne Angst vor dem Tod. Während aus Deutschland weiterhin Waffen an andere Länder exportiert und die Wirtschaft auf dem Rücken anderer Staaten gestärkt wird, werden immer mehr Krisenstaaten zu „sicheren Herkunftsländern“ erklärt, um Geflüchtete aus diesen Ländern möglichst schnell und einfach abzuschieben. In Politik und Medien ist oft von einem „Flüchtlingsstrom“ die Rede, der nur für ein reines Chaos sorge. Mit Bildern aus überfüllten Lagern festigt sich die Vorstellung, dass die Aufnahme von Flüchtlingen hier nicht zu bewältigen sei. Dazu passend ist die Ankündigung des mecklenburgischen Innenministeriums, man wolle die Bearbeitung der Asylanträge absichtlich verlangsamen. Gleichzeitig fehlt weiterhin eine zentrale staatliche Koordination der Hilfe, während die freien Träger der Notunterkünfte überfordert scheinen. Man tut weiterhin so, als ob man die Not der Flüchtlinge aussitzen könne.

Hier ist es an uns, das Bild der Solidarität entgegenzusetzen. Viele ehrenamtliche FlüchtlingshelferInnen sorgen zur Zeit ganz konkret für eine teilweise Verbesserung der Lebensbedingungen für Geflüchtete. Diese Menschen gilt es auch weiterhin zu unterstützen, sowie es gilt, die skandalösen Umstände, unter denen Flüchtlinge untergebracht werden, zu kritisieren und ein gutes Leben für ALLE zu fordern! Lasst uns gemeinsam mit Geflüchteten gegen die mörderische deutsche und europäische Asylpolitik vorgehen!

Gegen den rassistischen Mob!
Refugees Welcome!